Auch Düsseldorf war von den Unruhen betroffen. Die Stadt am Rhein war
noch nicht lange in preußischem Besitz, anders als Iserlohn oder Hagen.
Das zuvor zum Großherzogtum Berg gehörige Düsseldorf mochte die Preußen
nicht und schon 1848 war es zu Unmutsbekundungen gekommen. Friedrich
Wilhelm IV. war deswegen persönlich in die Stadt gekommen, jedoch mit
Protesten empfangen und mit Pferdekot beworfen worden.
Unter der
Führung von Lorenz Cantador gründete sich 1848 auch eine Bürgerwehr, der
bis November 1848 rund 2.500 Männer beigetreten waren. So wirklich
beruhigte sich die Situation in Düsseldorf aber während der ganzen Zeit
nicht. Die revolutionären Aktionen gipfelten im November 1848 in der
Ausrufung eines Steuerboykotts. 1849, im Zuge der reaktionären
Umwälzungen in Preußen, führten das königlichen Verbot der Bürgerwehr,
sowie die Ablehnung der Reichsverfassung durch den König zu der
Ausrufung des offenen Widerstands durch Cantador.
Es folgten am 9. Mai 1849 blutige Barrikadenkämpfe zwischen der Bürgerwehr und der Armee. Am Morgen des 10. Mai kam es zu weiteren Schießereien durch das Militär obwohl kein weiterer Widerstand seitens der Bürgerwehr mehr vorlag. Nach Zeugenaussagen in einem Verleumdungsprozess Ende 1949 wurden dabei mindestens sieben an den Unruhen nicht beteiligte Bürger grundlos im Bereich des Rathausplatzes und den angrenzenden Straßen tödlich verletzt. Diese Vorfälle belasteten das Ansehen der Preußen in dieser Zeitperiode bei den normalen Bürgern in der Stadt zusätzlich. Insgesamt sollen etwas weniger als zwanzig Aufständische in den Kämpfen umgekommen sein.