Am 3. Mai 1849 brach in Dresden der offene Aufstand zugunsten der Reichsverfassung aus.
In
der Stadt befanden sich wegen des Einsatzes der sächsischen Armee im
Schleswig-Holsteinischen Krieg nur 1.800 Mann mit sechs bespannten
Geschützen. Das Dresdner Zeughaus, welches militärisch besetzt worden
war, wurde gestürmt, das Landtagsgebäude von bewaffneten Angehörigen der
Turnerbewegung besetzt. Am 4. Mai, früh um 4:30 Uhr, verließen der
König, die Königin und sämtliche Minister die Stadt und begaben sich auf
die Festung Königstein. Das Land war ohne Regierung; die Behörden waren
nicht einmal von der Abreise der Minister in Kenntnis gesetzt worden.
Tzschirner, Heubner und Todt, Mitglieder des aufgelösten Sächsischen
Landtags, ernannten eine „provisorische Regierung“. Der ehemalige
griechische Offizier Heinze war zum Kommandanten aller sächsischen
Bürgerwehren gewählt worden. Der russische Revolutionär Michail Bakunin
traf am selben Tage in Dresden ein und beteiligte sich an der Leitung
des Aufstands.
Dresden, durch die Elbe geteilt, konnte von den Aufständischen jedoch nicht vollkommen eingenommen werden. Die am östlichen Ufer liegende Neustadt, in der hauptsächlich Offiziere und Beamte wohnten und wo auch die Kasernen der Garnison lagen, blieben in der Hand des Militärs, welches aus zwei Bataillonen leichter Infanterie und einem Bataillon Leibinfanterie bestand, sowie aus Kavallerie- und Artillerieeinheiten. Die Augustus-Brücke über die Elbe blieb in der Hand der preußischen Truppen. Man positionierte hier Geschütze.
Um die Altstadt zu verteidigen wurden Barrikaden errichtet, an deren Bau sich auch der prominente Baumeister Gottfried Semper beteiligte und die von sehr guter Qualität gewesen sein sollen. Zu Hilfe gerufene preußische Truppen, Einheiten des Kaiser-Alexander-Garde-Grenadierregiments Nr. 1 und des Infanterieregiments Nr. 24 erreichten die Neustadt am 6. Mai. Gemeinsam drangen die preußischen und sächsischen Soldaten gegen die Verteidiger der Altstadt vor. Um die Brühlschen Terrassen, den Schlossplatz und den Zwinger entbrannten heftige Kämpfe. Die Barrikade in der Schlossgasse war besonders heftig umkämpft. Drei Tage dauerten die Gefechte um Dresden. Am 9. Mai übernahm das Militär die Kontrolle über die Stadt zurück. Der Belagerungszustand wurde erklärt.
Die Gesamtzahl der Toten und Verwundeten auf der Seite der Revolutionäre betrug etwa 340. Andere Quellen berichten von 250 Toten und etwa 500 Verwundeten. Die gesamten Verluste der sächsischen und preußischen Truppen werden mit 31 Toten und 94 Verwundeten angegeben.