In Preußen starb 1840 Friedrich Wilhelm III. und sein Sohn Friedrich
Wilhelm IV. bestieg den Thron. Der alte König war derjenige gewesen,
welcher Napoleon besiegt hatte, welcher Preußen nach seiner
schmachvollen Niederlage wieder zu neuem Glanz verholfen hatte. Aber er
war auch der König gewesen, welcher stets reaktionär und absolutistisch
geherrscht hatte. Seine Antwort auf Fragen nach Reformen oder Neuerungen
waren Polizeiwillkür und die Bajonette seiner Soldaten gewesen. Die
versprochene Verfassung hatte 1813 ihren Zweck erfüllt, nämlich die
Reihen seiner Armee aufzufüllen. Danach brauchte er keine Verfassung
mehr und das Volk wurde enttäuscht.
Der neue König, Friedrich
Wilhelm IV. galt als große Hoffnung der Liberalen und Patrioten. Zwar
beendete er die Verfolgung vieler Oppositioneller und machte
Zugeständnisse, hebelte teilweise auch die Repressionen durch die
Karlsbader Beschlüsse aus, ließ aber zum Beispiel die Pressezensur
unangetastet. Letzten Endes erfüllte er die hohen Erwartungen der
Reformer nicht. Der König selbst, wie auch sein Bruder Wilhelm, der
spätere Kaiser Wilhelm I., trugen ihren wesentlichen Teil zur Eskalation
von 1848 und vor allem 1849 bei.